Haarausfall bei Katzen hat viele Gründe: Juckreiz, Allergien, Infektionen oder Stress. Erfahre, wie Du Symptome erkennst und Deine Katze wieder zu gesundem Fell verhilfst.
Deine Katze verliert Fell oder hat kahle Stellen? Erfahre, welche Ursachen dahinterstecken können und wie du deinem Tier helfen kannst – von Parasiten bis hin zu Stress.
Hat Deine Katze kahle Stellen im Fell oder haart sie ungewöhnlich stark? Deine Sorge ist verständlich. Fellverlust kann viele Ursachen haben – vom harmlosen Fellwechsel bis hin zu ernsthaften Erkrankungen. Die gute Nachricht: Mit tierärztlicher Hilfe lässt sich die Ursache in der Regel schnell finden und behandeln. Die Bandbreite möglicher Auslöser ist groß: Parasiten wie Haarlinge, Pilzinfektionen, Futterallergien oder psychischer Stress. Auch hormonelle Probleme, wie eine Schilddrüsenüberfunktion , können dahinterstecken. Entscheidend ist, dass Du Veränderungen im Fell Deiner Katze ernst nimmst und nicht zu lange wartest. In diesem Artikel zeigen wir Dir, wie Du normalen von krankhaftem Haarausfall unterscheidest, welche Symptome auf welche Ursachen hindeuten und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.
Was ist Haarausfall bei Katzen?
Haarausfall bei Katzen wird medizinisch als Alopezie bezeichnet und beschreibt den Verlust von Fell über das normale Maß hinaus.
Der saisonale Fellwechsel ist völlig natürlich, während kahle Stellen oder extrem dünnes Fell auf gesundheitliche Probleme hinweisen können. Entscheidend ist, ob das Fell gleichmäßig nachwächst oder sich kahle, mitunter entzündete Bereiche bilden. Alopezie kann lokal begrenzt auftreten oder sich über größere Körperpartien erstrecken. Mögliche Ursachen sind Hautparasiten, Allergien oder Verhaltensstörungen. Eine genaue Beobachtung hilft Dir, frühzeitig zu erkennen, ob Deine Katze tierärztliche Hilfe benötigt.
Definition: Alopezie bei Katzen
Als Alopezie wird der krankhafte Verlust von Fell bezeichnet, der entweder durch geschädigte Haarfollikel oder durch das Ausreißen des Fells durch die Katze selbst verursacht wird.
Anders als beim natürlichen Fellwechsel wächst das Haar nicht oder nur verzögert nach. Man unterscheidet zwischen selbstinduzierter Alopezie, bei der sich die Katze durch übermäßiges Lecken oder Kratzen die Haare ausreißt, und nicht selbstinduzierter Alopezie, bei der die Haarfollikel direkt geschädigt sind, beispielsweise durch Infektionen oder hormonelle Störungen. Die betroffenen Hautstellen können gerötet, schuppig oder verkrustet sein.

Normaler vs. Krankhafter Haarausfall bei Katzen
Ein normaler Fellwechsel findet zweimal jährlich statt und verläuft gleichmäßig über den ganzen Körper. Krankhafter Haarausfall zeigt sich dagegen durch kahle Stellen, Hautrötungen oder einen ungewöhnlich starken Verlust des Fells.
Während des Fellwechsels im Frühjahr und Herbst verlieren Katzen zwar vermehrt Unterwolle, ihr Fell bleibt aber dicht und gleichmäßig. Krankhafter Fellverlust hingegen führt zu sichtbaren kahlen Stellen, die oft von Juckreiz, Rötungen oder Schuppen begleitet sind. Wenn Deine Katze plötzlich büschelweise Fell verliert oder kahle Stellen an Bauch, Beinen oder Kopf zeigt, solltest du aufmerksam werden.

Häufigkeit von Haarausfall bei Katzen
Haarausfall ist einer der häufigsten Gründe für Tierarztbesuche bei Katzen. Etwa 15 bis 20 Prozent aller dermatologischen Fälle betreffen Alopezie.
Besonders häufig betroffen sind Katzen mit Freigang oder aus Mehrkatzenhaushalten, da dort das Risiko für Parasitenbefall und Stress höher ist. Auch bestimmte Rassen, wie Perser oder Sphynx , können anfälliger für Hautprobleme sein. Die gute Nachricht: Die meisten Ursachen sind gut behandelbar, wenn sie rechtzeitig erkannt werden. Es ist wichtig, dass Du Veränderungen im Fell Deiner Katze nicht ignorierst, sondern frühzeitig handelst.
Betroffene Stelle bei feliner Alopezie
Typische Stellen für Haarausfall sind Bauch, Beine, Rücken, Ohren und der Schwanzansatz. Die Verteilung der kahlen Stellen gibt oft Hinweise auf die zugrunde liegende Ursache.
Ein symmetrischer Fellverlust an beiden Körperseiten deutet häufig auf hormonelle Probleme hin. Kahle Stellen am Bauch und an den Innenseite der Beine entstehen dagegen oft durch übermäßiges Lecken bei Allergien oder Stress. Lokale kahle Bereiche am Kopf oder Hals können auf Parasiten oder Pilzinfektionen hinweisen. Auch der Schwanzansatz ist eine häufig betroffene Stelle, insbesondere bei Flohallergien.

Mögliche Ursachen für Haarausfall bei Katzen?
Die Ursachen für Haarausfall bei Katzen sind vielfältig. Sie reichen von Parasiten über Allergien bis hin zu psychischem Stress.
Am häufigsten stecken medizinische Probleme dahinter. Dazu zählen Hautparasiten wie Flöhe, Milben oder Haarlinge , Pilzinfektionen, Futtermittelallergien sowie hormonelle Störungen wie Schilddrüsenprobleme . Aber auch Stress, Langeweile oder Angst können dazu führen, dass Katzen sich übermäßig putzen und dabei das Fell ausreißen. Manchmal spielen auch mehrere Faktoren zusammen. Eine gründliche tierärztliche Untersuchung ist der Schlüssel zur richtigen Diagnose und Behandlung.

Medizinische Ursachen für Haarausfall bei Katzen
Die meisten Fälle von Haarausfall haben eine medizinische Ursache. Diese lässt sich durch gezielte Diagnostik feststellen.
Die häufigsten Auslöser sind Parasiten, Infektionen, Allergien und hormonelle Störungen. Entscheidend ist, dass du zusätzliche Symptome wie Juckreiz, Hautveränderungen oder Verhaltensauffälligkeiten beobachtest und deinem Tierarzt mitteilst. Je früher die Ursache gefunden wird, desto schneller kann Deiner Katze geholfen werden. Im Folgenden erfährst Du mehr über die wichtigsten medizinischen Auslöser und wie sie sich voneinander unterscheiden.
Hautparasiten
Zu den häufigsten Auslösern für Haarausfall gehören Flöhe, Milben und Haarlinge. Sie verursachen starken Juckreiz und Hautreizungen.
Flohbefall führt häufig zu kahlen Stellen am Schwanzansatz und auf dem Rücken, da sich Katzen an diesen Stellen besonders intensiv kratzen und lecken. Haarlinge sind zwar seltener, aber ebenfalls lästig und führen zu stumpfem, struppigem Fell. Ohrmilben können Haarausfall rund um die Ohren verursachen.
⚠️ Wichtig zu wissen:
Auch reine Wohnungskatzen können Parasiten bekommen, beispielsweise über Schuhe oder Kleidung.
Eine regelmäßige Parasitenkontrolle ist daher sinnvoll.

💡Tipp:
Behandle alle Tiere im Haushalt gleichzeitig, auch wenn nur eine Katze Symptome zeigt.
Parasiten springen schnell von Tier zu Tier.
Ohne parallele Behandlung entsteht ein Ping-Pong-Effekt.
Wasche Decken und Liegeplätze bei mindestens 60 °C.
Pilzinfektionen
Hautpilze, wie beispielsweise Microsporum canis, verursachen kreisrunde kahle Stellen, die oft von schuppiger oder verkrusteter Haut umgeben sind.
Besonders gefährdet sind junge Katzen, Tiere mit geschwächtem Immunsystem sowie Katzen, die in Haushalten mit mehreren Katzen leben. Die Pilzsporen sind hochansteckend und können auch auf Menschen übertragen werden. Typisch sind kleine, runde kahle Stellen am Kopf, an den Ohren oder an den Pfoten. Die Diagnose erfolgt durch eine Pilzkultur oder eine Untersuchung mit UV-Licht beim Tierarzt. Die Behandlung dauert mehrere Wochen und erfordert konsequente Hygienemaßnahmen im Haushalt.

💡Tipp:
Setze Antibiotika oder Antimykotika niemals vorzeitig ab, auch wenn die kahlen Stellen schon besser aussehen. Pilzinfektionen sind besonders hartnäckig. Ein Abbruch der Behandlung vor Ablauf der vorgeschriebenen Dauer führt oft zu Rückfällen.
Halte Dich deshalb unbedingt an die vom Tierarzt vorgegebene Behandlungsdauer.
Allergien
Futtermittelallergien, Umweltallergien oder eine Flohspeichelallergie können starken Juckreiz und selbstinduzierten Haarausfall verursachen.
Bei Futtermittelallergien reagiert die Katze auf bestimmte Proteine im Futter, zum Beispiel Rind, Huhn oder Getreide. Abhilfe können hier eine Ernährungsumstellung oder BARF schaffen. Umweltallergien gegen Pollen, Hausstaubmilben oder Schimmelpilze zeigen sich dagegen oft saisonal. Die Flohspeichelallergie ist eine der häufigsten Allergieformen bei Katzen: Schon ein einziger Flohbiss kann extremen Juckreiz auslösen. Mithilfe von Allergietests beim Tierarzt kann der Auslöser identifiziert werden.

💡Tipp:
Führe während der Ausschlussdiät ein Futter-Tagebuch. Notiere wirklich alles, denn auch kleinste „Sünden” wie ein Leckerli vom Tisch oder ein Happen vom Hundefutter können die gesamte Diagnostik zunichtemachen.
Nur konsequentes Durchhalten führt zu klaren Ergebnissen.
Hormonelle Störungen
Hormonelle Erkrankungen, wie beispielsweise Störungen der Schilddrüse oder der Nebennieren, können bei Katzen selten zu symmetrischem Haarausfall ohne Juckreiz führen.
Hormonelle Erkrankungen, wie Störungen der Schilddrüse oder der Nebennieren, können bei Katzen zu symmetrischem Haarausfall ohne Juckreiz führen. Eine Schilddrüsenüberfunktion tritt vor allem bei älteren Katzen auf und äußert sich in der Regel durch Gewichtsverlust, Unruhe und einen erhöhten Durst. Erkrankungen wie das Cushing-Syndrom sind hingegen selten. Die Diagnose erfolgt per Blutuntersuchung, die Therapie muss immer tierärztlich begleitet werden.

Stress und psychische Faktoren
Chronischer Stress, Angst oder Langeweile können zu zwanghaftem Putzen führen. In der Folge leckt sich die Katze das Fell bis auf kahle Stellen aus.
Dieses Verhalten wird auch als „psychogene Leckalopezie“ bezeichnet und tritt häufig am Bauch, an den Innenseiten der Beine oder am Schwanz auf. Mögliche Auslöser sind Umzüge, neue Haustiere, der Verlust eines Sozialpartners oder Unterforderung. Wichtig ist, die Stressquelle zu identifizieren und zu reduzieren. Manchmal helfen eine angereicherte Umwelt, mehr Spielzeit oder beruhigende Mittel wie Baldrian. In schweren Fällen kann auch eine verhaltenstherapeutische Begleitung sinnvoll sein.

Verhaltensbedingte Ursachen für Haarausfall bei Katzen
Neben medizinischen Ursachen kann auch das Verhalten der Katze selbst zu Fellverlust führen.
Wenn eine Katze sich übermäßig putzt, kratzt oder leckt, kann es dazu führen, dass sie sich selbst die Haare ausreißt. Dies geschieht oft als Reaktion auf Juckreiz, Schmerzen oder psychischen Stress. Manchmal entwickelt sich daraus auch ein zwanghaftes Putzverhalten, das selbst nach Beseitigung der ursprünglichen Ursache bestehen bleibt. Hier ist es wichtig, sowohl die körperliche als auch die seelische Gesundheit Deiner Katze zu berücksichtigen und gegebenenfalls die Umwelt und Haltung anzupassen.

Symptome bei feliner Alopezie
Die Symptome von Haarausfall können sichtbare kahle Stellen, Hautveränderungen und Verhaltensauffälligkeiten wie übermäßiges Putzen umfassen.
Oft zeigen sich mehrere Anzeichen gleichzeitig, die dir dabei helfen, die Ursache einzugrenzen. Achte deshalb nicht nur auf das Fell selbst, sondern auch auf die Haut darunter sowie auf das Verhalten Deiner Katze. Je genauer du beobachtest, desto besser kann dein Tierarzt eine Diagnose stellen. Im Folgenden findest Du die wichtigsten Symptome, auf die Du achten solltest.
Kahle Stellen oder dünnes Fell
Kahle Stellen können sowohl vereinzelt als auch großflächig auftreten. Sie zeigen sich häufig symmetrisch an beiden Körperseiten.
Bei hormonellen Störungen ist der Fellverlust meist gleichmäßig über den gesamten Körper verteilt und betrifft vor allem Bauch, Flanken und Beine. Bei Parasitenbefall oder Allergien sind die kahlen Stellen dagegen oft unregelmäßig verteilt und können von Rötungen oder Krusten begleitet sein. Manchmal wirkt das Fell auch nur ausgedünnt statt komplett kahl. Besonders auffällig wird es, wenn die Haut durch das Fell durchschimmert oder sich die Haut unter dem Fell rau und schuppig anfühlt.

Rötungen, Krusten oder Schuppen auf der Haut
Entzündete, gerötete oder verkrustete Hautstellen können auf Infektionen, Parasitenbefall oder allergische Reaktionen hinweisen.
Pilzinfektionen äußern sich häufig in Form von kreisrunden kahlen Flecken mit schuppigem Rand. Bakterielle Infektionen führen dagegen zu eitrigen Krusten und Rötungen. Bei Flohbefall findest Du manchmal kleine schwarze Pünktchen im Fell – das sind Flohkot-Reste. Auch Schuppen können auf Hautprobleme oder Mangelernährung hinweisen.
⚠️ Wichtig:
Berühre verdächtige Hautstellen nicht ohne Handschuhe, da einige Hauterkrankungen übertragbar sind.
Juckreiz
Starker Juckreiz führt dazu, dass die Katze sich häufig kratzt, leckt oder an Gegenständen reibt – sie findet keine Ruhe.
Insbesondere nachts oder nach dem Fressen kann der Juckreiz zunehmen. Manche Katzen kratzen sich dann so intensiv, dass sie sich selbst verletzen und zusätzliche Wunden entstehen. Juckreiz ist typisch für Parasitenbefall, Allergien oder Pilzinfektionen. Fehlt der Juckreiz bei gleichzeitigem Haarausfall, deutet dies eher auf hormonelle Störungen hin. Beobachte, ob sich Deine Katze vermehrt an bestimmten Körperstellen kratzt. Das kann ein wichtiger Hinweis auf die Ursache sein.

Übermäßiges Putzen
Wenn deine Katze sich so intensiv leckt und putzt, dass kahle Stellen entstehen, können Stress, Juckreiz oder versteckte Schmerzen die Ursache sein.
Katzen sind sehr reinlich. Doch wenn sie sich übermäßig putzen, geht das deutlich über normales Pflegeverhalten hinaus. Betroffene Katzen lecken sich häufig vor allem an Bauch, Beinen oder Pfoten, oft in Momenten, in denen Du es kaum bemerkst. Dieses Verhalten kann sich mit der Zeit verselbstständigen, insbesondere wenn Stressfaktoren bestehen oder körperliche Beschwerden nicht erkannt werden. Es ist wichtig, sowohl medizinische Ursachen auszuschließen als auch das Umfeld auf mögliche Auslöser zu prüfen.

Diagnose Fellausfall bei Katzen
Der erste Schritt zur richtigen Diagnose ist eine gründliche tierärztliche Untersuchung, die Anamnese, klinische Untersuchung und gezielte Tests umfasst.
Zunächst wird Dein Tierarzt dich ausführlich befragen: Seit wann besteht der Haarausfall? Gibt es Verhaltensänderungen? Gab es kürzlich einen Futter- oder Umgebungswechsel? Anschließend folgt die körperliche Untersuchung, bei der Haut und Fell inspiziert werden. Je nach Verdacht werden weitere Tests durchgeführt. Dazu zählen beispielsweise Hautgeschabsel zum Nachweis von Parasiten, Pilzkulturen, Allergietests oder Blutuntersuchungen. Eine Katzenversicherung kann die Kosten solcher Untersuchungen abdecken und Dir finanzielle Sicherheit geben.

Allergietests
Allergietests helfen dabei, Futtermittel- oder Umweltallergien als Ursache zu identifizieren. Sie werden entweder in Form von Eliminationsdiäten oder als Bluttests durchgeführt.
Bei Verdacht auf eine Futtermittelallergie wird über einen Zeitraum von 8-12 Wochen ein spezielles Ausschlussdiätfutter mit nur einer Protein- und einer Kohlenhydratquelle verabreicht, die die Katze noch nie zuvor zu sich genommen hat. Bessern sich die Symptome, wird anschließend durch schrittweise Zugabe einzelner Futterkomponenten der Allergieauslöser identifiziert. Bluttests auf IgE-Antikörper können Umweltallergien aufdecken, sind aber nicht immer zuverlässig. Wichtig ist Geduld, denn Allergietests brauchen Zeit.
Blutuntersuchung und weitere Tests
Mithilfe von Blutuntersuchungen können hormonelle Störungen, Organerkrankungen oder Mangelzustände diagnostiziert werden.
Von besonderer Bedeutung sind die Schilddrüsenwerte, die Nieren- und Leberwerte sowie ein großes Blutbild. Bei Verdacht auf das Cushing-Syndrom oder andere hormonelle Störungen werden spezielle Hormontests durchgeführt. Hautgeschabsel unter dem Mikroskop zeigen Milben oder Pilzsporen. In unklaren Fällen kann eine Biopsie nötig sein, um Autoimmunerkrankungen oder Tumore auszuschließen. Manchmal sind mehrere Untersuchungen erforderlich, bis die genaue Ursache feststeht.

Behandlung bei Haarausfall der Katze
Die Behandlung richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache und kann von der Bekämpfung von Parasiten über die Verabreichung von Medikamenten bis hin zur Verhaltenstherapie reichen.
In vielen Fällen ist eine Kombination aus verschiedenen Maßnahmen am wirksamsten. Wichtig ist, dass Du die Therapie konsequent durchführst und die regelmäßigen Kontrolltermine beim Tierarzt wahrnimmst. Manchmal braucht es Wochen oder Monate, bis sich sichtbare Erfolge zeigen, also sei geduldig. Zusätzlich zur Behandlung der Grunderkrankung können unterstützende Maßnahmen die Genesung beschleunigen und das Wohlbefinden Deiner Katze steigern.
Behandlung der Grunderkrankung
Die beste Behandlung beginnt an der Ursache. Erst wenn klar ist, was hinter dem Haarausfall steckt, kann gezielt und wirksam therapiert werden.
Die wirksamste Therapie setzt immer an der Ursache an. Je präziser die Diagnose, desto gezielter lässt sich der Haarausfall stoppen. Ob Parasiten, Pilzbefall, Allergien oder hormonelle Probleme – jede Grunderkrankung erfordert eine andere Behandlung. Wichtig ist, dass Du die Therapie vollständig durchziehst und regelmäßige Kontrolltermine beim Tierarzt wahrnimmst.

Parasitenbekämpfung
Zu den häufigsten Auslösern von Haarausfall zählen Parasiten wie Flöhe, Milben oder Haarlinge – und gleichzeitig sind sie am besten behandelbar.
Die Therapie erfolgt in der Regel mit Spot-on-Präparaten, Tabletten oder Injektionen und ist abhängig vom Parasiten sowie der individuellen Verträglichkeit deiner Katze. Bei Flohbefall müssen alle Tiere im Haushalt behandelt werden, selbst symptomfreie Tiere. Auch die Umgebung ist wichtig: Decken, Körbchen und Lieblingsplätze sollten gründlich gereinigt oder heiß gewaschen werden.

⚠️ Wichtig zu wissen:
Eine einmalige Behandlung reicht in der Regel nicht aus. Da Flohlarven und Milbenstadien überleben können, ist ein mehrwöchiger Schutz essenziell, um den gesamten Lebenszyklus zu durchbrechen.
Medikamente bei Pilz- oder bakteriellen Infektionen
Bei Hautinfektionen entscheidet der Erreger über die richtige Therapie.
Pilzinfektionen, wie sie durch Microsporum canis verursacht werden, und bakterielle Hautentzündungen benötigen in der Regel eine klar diagnostizierte, längerfristige Therapie. Die Behandlung richtet sich dabei immer nach dem nachgewiesenen Erreger.
Je nach Befund kommen zum Einsatz:
• Antimykotika (z. B. Itraconazol)
• Antibiotika bei bakteriellen Sekundärinfektionen
• medizinische Shampoos zur lokalen Unterstützung
• desinfizierende Lösungen zur Reduktion der Keimbelastung
• Umgebungsmanagement, um Reinfektionen zu vermeiden

ℹ: Pilzinfektionen erfordern Geduld:
Die Behandlung dauert in der Regel 4–8 Wochen, in manchen Fällen auch länger.
Um Rückfälle zu vermeiden und den Behandlungserfolg nachhaltig zu sichern, ist eine konsequente hygienische Umgebungspflege wichtig.
Ernährungsumstellung bei Futterallergien
Hinter Haarausfall können Allergien stecken. Eine Eliminationsdiät zeigt, welches Futter deine Katze verträgt.
Zeigt die Diagnostik eine Futtermittelallergie an, ist eine Eliminationsdiät der Goldstandard. Dabei erhält Deine Katze über einen Zeitraum von 8–12 Wochen ausschließlich ein hypoallergenes Futter. Am zuverlässigsten sind heute hydrolysierte Proteine oder sorgfältig ausgewählte, tatsächlich neue Proteinquellen, die Deine Katze nachweislich noch nie gefressen hat.
Bevorzugte „novel proteins“ (nur wenn wirklich neu):
• Känguru (häufig genutzt, sehr geringe Vorbelastung)
• Pferd oder Wildkaninchen (nur dann geeignet, wenn garantiert „neu“)
• Strauß
• Rentier
• Insektenprotein (z. B. Black Soldier Fly)
• Hydrolysierte Diätproteine (z. B. Royal Canin Hypoallergenic, Hill’s z/d)
Hydrolysate gelten als besonders verträglich, da ihre Proteine so stark aufgespalten sind, dass sie vom Immunsystem kaum noch erkannt werden.
🎯 Merke:
Während der Diät ist absolute Konsequenz gefragt:
Es gibt keine Leckerlis, kein Menschenessen und keine Futtersünden.
Denn schon kleine Ausnahmen verfälschen das Ergebnis.

Unterstützende Maßnahmen
Eine sanfte Begleitung kann viel bewirken: Kleine Schritte können Haut, Fell und das Wohlbefinden spürbar stärken.
Neben der Behandlung der Ursache können begleitende Maßnahmen den Juckreiz lindern, die Hautbarriere Deiner Katze stärken und ihr Wohlbefinden deutlich verbessern. Viele dieser Schritte sind leicht umzusetzen, ihre Wirkung entfaltet sich jedoch erst durch Regelmäßigkeit und Ruhe.

Stressreduktion im Katzenhaushalt
Weniger Stress, mehr Sicherheit: Ein ruhiges Umfeld ist oft der Schlüssel zu gesundem Fell.
Stress gehört zu den unterschätzten Motoren von Haarausfall – besonders bei psychogener Leckalopezie, einer durch Stress ausgelösten Form des Haarausfalls, bei der Katzen sich so übermäßig lecken, dass kahle Stellen entstehen. Routinen, Rückzugsorte und ein harmonisches Umfeld sind essenziell. Mögliche Maßnahmen:
• Feste Tagesabläufe: Füttern, Spiel und Ruhezeiten zu regelmäßigen Uhrzeiten
• Rückzugsplätze und erhöhte Schlafplätze für mehr Sicherheit
• Mehr Spielzeit gegen Unterforderung, besonders bei Wohnungskatzen
• Pheromonpräparate als sanfte Unterstützung
• Konfliktmanagement in Mehrkatzenhaushalten (eigene Ressourcen, getrennte
Futterplätze)
Bei schweren Fällen kann auch eine verhaltenstherapeutische Begleitung sinnvoll sein.
Pflegeroutinen und geeignete Shampoos
Sanfte Pflege unterstützt die Heilung Schritt für Schritt – ganz ohne Stress.
Sanfte Fellpflege kann die Haut entlasten, abgestorbene Haare lösen und die Durchblutung fördern. Je nach Felltyp und Ursache empfehlen Tierärzte häufig:
• Hypoallergene Shampoos bei sensibler Haut
• Antibakterielle oder antimykotische Shampoos bei Infektionen
• Feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukte bei trockener oder schuppiger Haut
• Sanftes Bürsten, besonders während des Fellwechsels
• Vermeiden von aggressiven Reinigungsmitteln oder zu häufigem Baden

Ergänzungsfuttermittel
Nährstoffe können hilfreich sein, wenn sie gezielt und in Abstimmung mit dem Tierarzt eingesetzt werden.
Ergänzungsfuttermittel können eine Behandlung sinnvoll begleiten, ersetzen diese aber nicht. Präparate sind nur dann sinnvoll, wenn Haut, Fell und Stoffwechsel sie wirklich benötigen und ihre Auswahl mit dem Tierarzt abgestimmt ist. Omega-3-Fettsäuren (EPA/DHA) unterstützen die Hautfunktion und wirken entzündungshemmend. Biotin und Zink fördern den Haarstoffwechsel und Probiotika können hilfreich sein, wenn Darm und Immunsystem beteiligt sind.
• Omega-3-Fettsäuren (EPA/DHA): können die Hautbarriere unterstützen und entzündliche Prozesse mildern
• Biotin: spielt eine Rolle im Hautstoffwechsel, aber Wirkung variiert je nach Ursache
• Zink: wichtig für Zellregeneration, sollte aber nicht ohne tierärztliche Empfehlung ergänzt werden
• Öle wie Lachs- oder Leinöl: liefern essentielle Fettsäuren zur Unterstützung der Haut
• Probiotika: hilfreich, wenn Darmgesundheit oder Stress eine Rolle spielen
Auch eine BARF-Fütterung kann in Einzelfällen zur Verbesserung von Haut und Fell beitragen, allerdings nur, wenn sie exakt ausgewogen, mikrobiologisch sicher und unter tierärztlich-nährstoffkundiger Anleitung erfolgt. Fehlerhafte BARF-Rationen sind eine häufige Ursache für Hautprobleme und sollten daher vermieden werden.

Haarausfall bei Katzen: Fazit
Haarausfall bei Katzen kann viele Ursachen haben. Der Schlüssel liegt darin, frühzeitig zu erkennen, wann normaler Fellwechsel endet und Handlungsbedarf besteht. Kahle Stellen, Hautveränderungen und Verhaltensauffälligkeiten sind wichtige Warnsignale. Die meisten Ursachen für Haarausfall sind behandelbar, wenn sie rechtzeitig erkannt werden. Ob Parasiten, Pilzinfektionen, Allergien oder hormonelle Störungen – mit einer gründlichen tierärztlichen Diagnostik lässt sich die Ursache meist schnell finden. Die Behandlung reicht von Parasitenbekämpfung über Medikamente bis zu Ernährungsumstellungen und Stressreduktion. Wichtig ist, Symptome genau zu dokumentieren und schnell tierärztliche Hilfe zu holen. Mit Geduld, der richtigen Therapie und unterstützenden Maßnahmen kann Deiner Katze geholfen werden.
DownloadCheckliste: Haarausfall bei Katzen
Vor dem Tierarztbesuch:
- Zeitpunkt des ersten Auftretens notieren
- Betroffene Körperstellen fotografieren
- Begleitsymptome dokumentieren (Juckreiz, Hautveränderungen)
- Verhaltensänderungen beobachten (vermehrtes Putzen, Unruhe)
Während der Behandlung:
- Medikamente konsequent nach Tierarzt-Anweisung geben
- Alle Tiere im Haushalt gleichzeitig behandeln (bei Parasiten)
- Umgebung reinigen (Decken, Liegeplätze bei 60°C waschen)
- Eliminationsdiät strikt einhalten (keine Leckerlis!)
Zur Unterstützung der Heilung:
- Stressquellen identifizieren und reduzieren
- Regelmäßige Fellpflege etablieren
- Kontrolltermine beim Tierarzt wahrnehmen
- Geduld haben – Heilung braucht Zeit
💬 Welche Erfahrungen hast Du mit Haarausfall bei deiner Katze gemacht? Teile Deine Geschichte in den Kommentaren – vielleicht hilft sie anderen Katzenhaltern!
Wichtiger Hinweis
Dieser Artikel dient ausschließlich der Information und kann eine tierärztliche Beratung, Diagnostik oder Behandlung nicht ersetzen. Bei gesundheitlichen Problemen Deiner Katze solltest Du immer einen Tierarzt konsultieren. Bitte beachte, dass die hier beschriebenen Symptome und Behandlungsansätze je nach individueller Situation variieren können.
Über diesen Artikel
Redaktionsteam Tiergesundheit – Cat’s Best (2025) Dieser Artikel basiert auf aktuellen veterinärmedizinischen Leitlinien und wurde von unserer Fachredaktion sorgfältig recherchiert und geprüft. Wir aktualisieren unsere Inhalte regelmäßig, um dir stets wissenschaftlich fundierte und praxisnahe Informationen zur Gesundheit deiner Katze bereitzustellen.
Quellenverzeichnis
Tierklinik Hofheim (2024):
Dermatologie – Bildergalerie Fallbeispiele.
[Zugriff am 26.11.2025]
AniCura Deutschland (2021):
Hautkrankheiten bei Katzen – Symptome, Ursachen und Behandlung.
[Zugriff am 26.11.2025]
ESCCAP Deutschland (2024):
Hautpilz bei der Katze – Dermatophytose erkennen und behandeln.
[Zugriff am 26.11.2025]
ESCCAP Deutschland (2024):
Milben bei der Katze – Diagnose und Therapie.
[Zugriff am 26.11.2025]
Häufig gestellte Fragen zu Haarausfall bei Katzen
Haarausfall bei Katzen kann viele Ursachen haben. Auch Mangelernährung kann eine Rolle spielen. Entscheidend ist, ob das Fell gleichmäßig nachwächst oder ob kahle Stellen, Rötungen oder Juckreiz auftreten. Bei auffälligen Veränderungen solltest Du Deine Katze vom Tierarzt untersuchen lassen.
Haarausfall nach einer Operation ist meist auf die Rasur der OP-Stelle zurückzuführen und wächst normalerweise innerhalb weniger Wochen nach. Beobachte Rötungen, Schwellungen oder Nässen – das könnte auf eine Infektion hindeuten. Sorge für eine ruhige Umgebung und achte auf ausgewogene Ernährung, um die Regeneration zu unterstützen.
Nach einer Kastration können hormonelle Veränderungen zu Fellveränderungen führen. Das Fell kann dichter und weicher werden, manchmal kommt es zu Haarausfall. Dies reguliert sich meist nach Monaten. Bei einigen Katzen kommt es zu symmetrischem Fellverlust an den Flanken. Dieses ist meist harmlos, sollte aber tierärztlich abgeklärt werden.
Lass die Ursache durch einen Tierarzt abklären. Die Behandlung hängt vom Auslöser ab. Bei Parasiten helfen Spot-on-Präparate oder Tabletten, bei Pilzinfektionen Antimykotika, bei Allergien Futterumstellung oder Allergiker Medikamente. Unterstützend wirken Stressreduktion, regelmäßige Fellpflege und hochwertige Ernährung.
Biotin (Vitamin B7) unterstützt das Haarwachstum und die Hautgesundheit. Vitamin A ist wichtig für Haut und Fell, sollte aber nicht überdosiert werden. Omega-3-Fettsäuren aus Fisch- oder Leinöl wirken entzündungshemmend und fördern Fellglanz. Wichtig: Ergänzungsmittel ersetzen keine ausgewogene Ernährung und sollten immer in Absprache mit dem Tierarzt gegeben werden.
Hochwertiges Futter mit Proteinen, Fettsäuren, Vitaminen und Mineralstoffen ist die Basis für gesunde Haut und Fell. Bei Futtermittelallergien kann Futter mit exotischen Proteinquellen helfen. Achte auf einen hohen Fleischanteil und vermeide minderwertige Füllstoffe. Frisches Futter oder BARF kann die Fellqualität verbessern.
Häufige Ursachen für Haarausfall sind Parasiten, Pilzinfektionen, Allergien, hormonelle Störungen, Stress, psychische Faktoren, Mangelernährung, Autoimmunerkrankungen oder selten Tumore. Die Verteilung der kahlen Stellen und Begleitsymptome gibt Hinweise auf die Ursache. Eine tierärztliche Diagnostik ist entscheidend.
Die Ursache ist entscheidend. Bei Mangelernährung können essentielle Nährstoffe fehlen. Bei hormonellen Störungen liegt ein Ungleichgewicht vor. Oft liegt aber keine Mangelernährung, sondern Parasiten, Infektionen oder Stress vor. Eine Blutuntersuchung kann Mangelzustände aufdecken. Eigenständige Supplementierung ist nicht angezeigt, sondern die Ursache muss genau abgeklärt werden.
Lokaler Haarausfall nach einem Zeckenbiss kann durch die Entzündungsreaktion der Haut entstehen. Das Fell wächst meist nach Entfernung der Zecke wieder nach. Problematisch wird es, wenn sich die Bissstelle entzündet oder ein Abszess entsteht. Auch eine allergische Reaktion auf Zeckenspeichel ist möglich. Beobachte die Stelle auf Rötung, Schwellung oder Erwärmung. Bei großflächigem Haarausfall oder weiteren Symptomen solltest Du einen Tierarzt aufsuchen.
Starker Haarausfall kann ein Zeichen für Probleme wie Parasitenbefall, allergische Reaktionen oder systemische Erkrankungen sein. Auch Stress durch Traumata kann zu Fellverlust führen. Bei älteren Katzen können hormonelle Störungen oder Stoffwechselerkrankungen die Ursache sein. Starker Haarausfall sollte immer zeitnah tierärztlich abgeklärt werden, besonders, wenn weitere Symptome auftreten.
Haarausfall und Gewichtsverlust können auf eine systemische Erkrankung hinweisen. Häufige Ursachen sind Schilddrüsenüberfunktion, Nierenerkrankungen, Diabetes, chronische Darmentzündungen oder Tumore. Auch Parasitenbefall oder Mangelernährung können die Ursache sein. Dein Tierarzt wird die Ursache durch Blutuntersuchungen und weitere Diagnostik ermitteln und eine geeignete Behandlung einleiten.
Fellverlust an Bauch und Innenseiten der Beine entsteht oft durch übermäßiges Lecken, meist aufgrund von Allergien, Parasiten oder Stress. Bei Flohspeichelallergie zeigt sich dies häufig. Auch Futtermittelallergien zeigen sich oft an diesen Stellen. Stress oder Langeweile können zu zwanghaftem Putzen führen, bei dem die Katze sich das Fell selbst ausreißt. Seltener stecken hormonelle Störungen dahinter.
Büschelweiser Fellverlust bei älteren Katzen kann alters- oder stoffwechselbedingt sein. Häufig sind Schilddrüsenüberfunktion, Nierenprobleme oder Diabetes die Ursache. Mit zunehmendem Alter wird das Fell dünner und brüchiger. Manche Katzen putzen sich weniger gründlich, was zu Verfilzungen und Haarverlust führt. Eine Vorsorge beim Tierarzt inklusive Blutuntersuchungen ist wichtig, um altersbedingte Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
